Aktionsfonds der Partnerschaft für Demokratie Hellersdorf - 2020

Der Aktionsfonds der Partnerschaften für Demokratie Hellersdorf fördert wieder eure Ideen. Ob ein gemeinsames Fußballturnier, ein Skate-Contest oder ein nachbarschaftlicher Grillabend mit Open-Air-Kino. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Initiativen, freie Träger oder Bürger_innen jeden Alterskönnen sich mit ihren Projektideen für mehr Toleranz und Demokratie auf eine Förderung von bis zu 600 € bewerben.

Das Projekt sollte frühestens am 15.5.2020 starten und in Hellersdorf, Kaulsdorf oder Mahlsdorf stattfinden. Weitere Infos zur Förderung und Einreichung der Unterlagen gibt es auf dieser Seite. Alle erforderlichen Unterlagen befinden sich in der rechten Spalte dieser Seite.

Projekte im Aktionsfonds

Nachfolgend stellen wir die geförderten Projekte 2020 vor. Sie wurden von der Jury ausgewählt. Um die Beiträge zu sehen, einfach die gelben Überschriften anklicken. Die Projekttexte sind die originalen Antrags- oder Berichtstexte und wurden redaktionell nicht bearbeitet.

Antragstext: Seit einigen Jahren organisiert der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Berlin Hellersdorf e.V. mit freiwilligen Helfern, Anwohnern und lokalen Unternehmern Anfang Oktober ein Herbstfest.

Wir wollen die Kameraden und Mitgliedern der Freiwilligen und Jugendfeuerwehr bei Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit  unterstützen. Seit unserer Gründung verfolgen wir das Ziel, das Ehrenamt zu unterstützen, gleichzeitig für ein kulturelles Angebot zu sorgen und jedem zugänglich zu machen. 
Unser Herbstfest ist daher ein offenes Angebot für alle großen und kleinen Nachbarn im Kiez ohne Unterschied der Religion, der Herkunft, des Alters oder politischer Ansicht und bildet damit eine integrativen Ansatz für Toleranz und Demokratie. Mit dieser ehrenamtlich auf die Beine gestellten Nachbarschaftsaktion möchten wir gemeinsam unseren Kiez beleben, einen kulturellen Austausch ermöglichen und so das Nachbarschafts- aber auch das Gemeinschaftsgefühl stärken. 

Geplant ist eine Bastelstrecke für die Kleinen, Kürbisschnitzen, Kinderschminken, Feuerholz & Tonnen sowie Stockbrotteig, … uns vieles mehr!

Das bereits etablierte Herbstfest durch die Nachbarschaft soll auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil unseres Kiezes bleiben und hier zum guten und friedlichen Miteinander sowie Toleranz (auch gegenüber den Einsatzkräften) beitragen. Damit setzen wir unser ganz persönliches Zeichen im Kiez gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Diskriminierung und Ausgrenzung.

Antragstext: Nach der Einstellung der traditionellen Cecilienplatz - Weihnachtsparade durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land haben wir als Anwohner gemeinsam mit anliegenden Geschäften vor 2 Jahren begonnen, alljährlich Anfang Dezember ehrenamtlich einen Adventsmarkt zu organisieren.

Unser Adventsmarkt ist ein offenes und nicht kommerzielles Angebot für alle großen und kleinen Bürger im Kiez ohne Unterschied der Religion, der Herkunft, des Alters oder politischer Ansicht und bildet damit eine integrativen Ansatz für Toleranz und Demokratie. Mit großen Eifer und Engagement setzen wir uns jedes Jahr für das Gelingen des Projektes und ein buntes Angebot ein. Im vergangenen Jahr waren z.B. die Villa Pelikan sowie die JGE Lubminer mit Bastel- und Aktionsständen dabei. Musikalisch wurden wir von Pianoman Thomas Krüger unterstützt. Frau Jungnickel vom Cafe auf Rädern hat, wie auch in den Jahren zuvor, besinnliche Geschichten zur Weihnachtszeit vorgelesen.   

Dieses Jahr ist geplant erneut mit zahlreichen Akteuren aus dem Kiez, so z.B. die Villa Pelikan, die JFE Lubminer, wieder ein buntes Bastel- und Mitmachangebot an den Ständen des Markts anbieten zu können. An den Bastelständen können die Kinder individuelle Weihnachtsgeschenke fertigen, während die Erwachsenen Zeit haben zum Schwatzen am Lagerfeuer bei leckerem warmen Kakao und sich kennen zu lernen. Diese soll das Miteinander und die Toleranz gegenseitig im Bezirk fördern. Gemeinsam wollen wir dann traditionelle

Sachbericht: 

Am 2. Juni konnte, unter anderem durch die Finanzierung über den Aktionsfonds, die Veranstaltung „Heteronormativität und sexualisierte Gewalt gegen Jungen*“ mit Mart Busche stattfinden. Auf grund der Corona Situation haben wir die Veranstaltung über Zoom stattfinden lassen, was kein bisschen Einfluss auf die Teilnahme, Qualität oder Reichweite der Veranstaltung hatte. Es waren viele Fachstellen, Beratungsstellen und Einzelpersonen da, die in dem Bereich Sexualpädagogik, Beratung, Präventions- und Bildungsarbeit tätig sind, auch aus Hellersdorf-Marzahn.

Zum Beginn der Veranstaltung wurde die Ringvorlesung, deren erster Teil die Veranstaltung war, vorgestellt und ein kleiner Technik Check-In gemacht. Nachdem die Referierende Person, Mart Busche, vorgestellt wurde, haben auch wir als Studis uns vorgestellt und den Ablauf der VA präsentiert. Um in das Thema Sexualisierte Gewalt an Jungen* einzuführen und ein paar Antworten auf die Frage zu geben: „Warum eine heteronormativitätskritische Perspektive in der Sexualpädagogik notwendig ist?“, hat eine Person der Vorbereitungsgruppe einen kurzen selbst erarbeiteten Input gehalten. Anschließend wurde ein Power Point gestützter Vortrag von Mart Busche gehalten der in fünf Sinnesabschnitte eingeteilt war. Dabei wurde die Frage aufgeworfen, welche Rolle die Sexualpädagogik einnimmt in Subjektivierungsprozessen. Also wie kommen Menschen zu einer bestimmten gesellschaftlichen Positionierung (z.B. „Frau“). Die Sexualpädagogik hat viele Potentiale, birgt jedoch auch gefahren, ein binäres Geschlechterverständnis zu manifestieren. Mit Judith Butler (einer sehr bedeutenden Theoretikerin im Bereich der Gender Studies) wurde die Funktion solcher Subjektivierungsprozesse erklärt.

Anschließend wurde versucht herauszuarbeiten, wie Räume geschaffen werden können in denen Kinder und Jugendliche bestärkt werden zu ihrem eigenen und selbstbestimmten Geschlecht zu kommen. Wie sollten Sprache, angewandte Methoden oder sexualpädagogische Interventionen aussehen um Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten zu eröffnen und sie nicht wieder und wieder in herrschende Kategorien zu stecken, sondern sie selbst herausfinden, lernen und spüren zu lassen. Dies sollten Teilnehmende mitnehmen um ihre eigene Arbeit heteronormativitätskritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verändern oder anzupassen.

Nach dem inhaltlichen Teil durch den eine Moderation anhand von Zwischenfragen geführt hat, hatte das Publikum die Chance Fragen zu stellen. Dieser Teil ist leider etwas zu kurz ausgefallen. Die Teilnehmenden konnten während der VA in einem Pad Fragen stellen, von denen die Moderation ausgewählte an Mart gestellt hat.

Während der gesamten VA gab es außerdem einen digitalen Raum in dem Menschen, denen es zu viel war oder die Redebedarf hatten, dort mit einer Vertrauensperson sprechen konnten.

Im Chat des Zoom-Meetings haben wir sehr positives Feedback bekommen. Da im Nachgang auch sehr viele Menschen bedauerten, dass sie nicht teilnehmen konnten, haben wir uns entschieden, die VA du archivieren. Dafür haben wir uns ein Podcast Format überlegt. Dafür haben wir auch ein zweiten Antrag gestellt der auch genehmigt wurde. 

Antragstext: "Kinder(rechte) feiern!" adressiert Kinder und Jugendliche, die im Rahmen des Projekts ihre eigenen Rechte kennenlernen. es ist wichtig gerade im babylonischen Kiez das Thema Kinderrechte auf die Agenda zu setzen. Hierfür wird ein Straßenfest in der Stephan-Born-Straße organisiert. Die Straße bietet mit dem Interkulturellen Jugendprojekt Babylon bereits einen Anlaufpunkt für viele Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus sind sämtliche Anwohner*innen des Kiezes eingeladen, Kinderrechte kennenzulernen und zu feiern. In Zusammenarbeit mit Akteur*innen des Kiezes wird zur Feier der Kinderrechte eine Kinderrechtsrallye organisiert. Ziel des Fests ist die Bildung und Aufklärung von Kindern und Jugendlichen und deren Familien. Spielerisch und interaktiv lernen Anwohner*innen unabhängig ihres Alters etwas zu dem wichtigen Thema. Die Möglichkeit zu basteln, spielen, zu Musik zu tanzen und zu essen und trinken rundet das Fest ab und sorgt für ein prägendes gemeinsames Erlebnis, das insbesondere junge Menschen in Erinnerung behalten. Für die Realisierung des Straßenfests im Spätsommer wird zunächst ein Antrag auf die Sondergenehmigung zur Straßensperrung gestellt. Schließlich werden die Anwohner*innen aktiviert um die Rallye zu planen. Ein DJ wird engagiert, die Materialien für Basteln, Spiel und Rallye werden besorgt und Essen und Trinken wird organisiert. Mit Hilfe von Sozialen Medien und analoger Öffentlichkeitsarbeit wird auf das Fest aufmerksam gemacht.

Antragstext: Seit 7 Jahren organisieren Anwohner und lokale Unternehmer immer Anfang Oktober einen Lampionumzug durch die Wohngebiete in Kaulsdorf-Nord.

Unser Lampionumzug ist ein offenes Angebot für alle großen und kleinen Nachbarn im Kiez ohne Unterschied der Religion, der Herkunft, des Alters oder politischer Ansicht und bildet damit eine integrativen Ansatz für Toleranz und Demokratie. Mit dieser ehrenamtlich auf die Beine gestellten Nachbarschaftsaktion möchten wir gemeinsam unseren Kiez beleben und so das Nachbarschaftsgefühl stärken.

Bereits im Vorfeld sind die Nachbarn aufgerufen, sich bei der Organisation und Durchführung der Veranstaltung für die Kinder und Familien zu beteiligen. Hier erfahren wir jedes Jahr rege Unterstützung, z.B. beim gemeinsamen Vorbereiten des Stockbrotteigs, bei der Sicherung des Umzugs und auch beim Aufräumen nach der Veranstaltung.

Der Lampionumzug selbst wird von dem Marzahner Fanfarenzug e.V. begleitet. Zahlreiche Vereine und Akteure, wie z.B. Rot Weiß Hellersdorf 90 und Isamu Karate e.V.,Villa Pelikan, Gemeinschaftsunterkunft in der Carola-Neher-Straße, nehmen daran in lockeren Gruppen teil. Für Kinder aus sozialschwachen Familien halten wir zudem Lampions bereit, die diese dann mit strahlenden Augen nehmen und stolz am Umzug teilnehmen.

Nach dem Umzug versammeln sich die bis zu 800 Teilnehmer immer auf dem Cecilienplatz und kommen dort miteinander ins Gespräch. Hierzu stellen wir jeweils Feuertonnen auf und sorgen für eine kleine musikalische 

Antragstext: Zu der Zielgruppe des Projektes gehören Kinder und Jugendliche aus dem Einzugsgebiet Hellersdorf Nord. Aufgrund der starken Präsenz rechtspopulistischer und antidemokratischer Strukturen im Gebiet, stellt das Projekt „Babels Demokratie Rallye“ demokratische und interkulturelle Werte in den Vordergrund. Während der Durchführung werden den Teilnehmer*Innen (folgend TN genannt) unterschwellig und spielerisch demokratische Basiskompetenzen vermittelt. Das Demokratiefest ist dabei in drei Phasen untergliedert.
Phase 1 findet auf dem Gelände von Babel e.V. statt. Dabei werden die Kinder und Jugendlichen begrüßt und verköstigt. Darüber hinaus werden mehrere Stände aufgebaut. An denen können die TN sich bei diversen Spielen (wie z.B. Zip Zap und Traffic Jam) kennenlernen.
In Phase 2 absolvieren die Teilnehmer*Innen eine Rallye durch Hellersdorf Nord. Um einen Anreiz für eine aktive Teilnahme zu schaffen, wird es verschiedene Preise für die beiden Erstplatzierten Gruppen geben. Die Gruppengröße beläuft sich dabei auf 5-7 Personen. Die Gruppen werden dabei gelost um bestehende Gruppendynamiken aufzulösen und um den Austausch über Alters- und Nationalitätsgrenzen hinaus zu gewährleisten. Um die Benachteiligung einzelner Gruppenmitglieder*Innen vorzubeugen, bedarf es bei den einzelnen Ständen an Zusammenarbeit und interner Kommunikation. Die Gruppen werden zeitversetzt, mit verständlich gestalteten Handzetteln und in verschiedenen Routen auf Ihre Reise geschickt. Dabei müssen sie an den 4 Ständen ihre Aufgaben lösen und dadurch Punkte generieren. Auf demokratischer Basis wird zudem ein Verantwortlicher für die Punktezahlkarte bestimmt. Hier werden die Ergebnisse für die spätere Auswertung festgehalten und per Stempel verifiziert.

Antragstext: Aufgrund des derzeit großen Interesses am Scooter fahren, sowohl bei Jung und als auch Alt, planen die Jugendlichen, mit Hilfe der Mitarbeiter/innen der "Senfte 10" ein Scootercontest durchzuführen. Dabei sollen alle Interessierten, unabhängig von Herkunft, Alter und Geschlecht, die Möglichkeit bekommen sich sportlich zu engagieren und im Rahmen eines Contests zu messen.                                                                                                                              
Der Contest soll je nach Anzahl (ca.30 Personen) der Teilnehmer/innen in unterschiedlichen Altersklassen (10-14 Jahre /15 +), um es für alle Beteiligten so fair wie möglich zu gestalten, durchgeführt werden. Um Kinder bzw. Jugendlichen, die keinen Scooter haben, die Teilnahme am Contest zu ermöglichen, werden diese, plus Helme und Protektoren, zur Verfügung gestellt. Das Turnier ist eine gute Methode um Sprachbarrieren zu überwinden. Das Ziel ist die Förderung von Miteinander, Toleranz und Fairplay , wobei der Spaß am Sport im Vordergrund stehen soll.
Außerdem soll im Anschluss an das Contests noch gemeinsam gegrillt und gefeiert werden, um dem ganzen einen gebürtigen Abschluss zu geben.
Der Contest bietet die Möglichkeit für einen kulturellen Austausch, sich sportlich zu messen und kennenzulernen.
Das Turnier bildet ein schönes Erlebnis für Jung und Alt und soll allen Beteiligten in schöner Erinnerung bleiben.
Der Contest wird mit Flyer und über Verteiler beworben.
 

Antragstext: Ich habe bereits einen Antrag für eine Veranstaltung zu "Heteronormativität und Sexualisierte Gewalt gegen Jugen*" gestellt, der bewilligt wurde und eine sehr tolle Veranstaltung mit ermöglicht hat. Teilgenommen haben auch Kinder- und Jugendeinrichtungen aus dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Aus Datenschutzgründen war es und leider nicht möglich, die Veranstaltung aufzunehmen. Nun haben jedoch einige Menschen nach einer Dokumentation gefragt. Um die Inhalte nachhaltig Menschen zur Verfügung zu stellen, die in Bereichen arbeiten, in denen das Thema relevant ist, hatten wir die Idee eines Podcast. Die Orga-Gruppe und die referierende Person würden gerne in einem Podcast die Ergebnisse der Veranstaltung festhalten. Außerdem soll er wenn möglich in einer Video-Datei in Gebärdensprache übersetzt werden. Im Podcast soll vorab eine Einführung in die Begriffe Sexualisierte Gewalt und Heteronormativität gegeben werden. Anschließend stellt Mart Busche Ergebnisse aus Studien und Sexualpädagogischen Projekten mit Jungen* vor.
Wir würden uns freuen mit dem beantragten Geld die Arbeit zu Sexualisierter Gewalt gegen Jungen* voran zu treiben und Infomaterial für Professionelle bereitstellen zu können.  

Antragstext: Mit diesem Projekt möchten wir einen Raum schaffen, das Fernweh, also die Sehnsucht nach der Fremde mit seinen Eindrücken und Empfindungen zu stillen und gleichzeitg unsere direkten Nachbarn eine Chance zu geben, sich für das Fremde zu öffnen. Dabei Erzählen uns Menschen aus Hellersdorf, Berlin, Deutschland und der Welt über Ihre Lieblingsorte im Kiez, ihrer Stadt oder ihrer Nation. Dies wird in einem Video verarbeitet und auf unserem YouTube Kanal hochgeladen. Eine Abschlussveranstaltung mit den Autoren geben den Bewohnern aus dem umliegenden Kiez, Raum zum Austausch und somit eine Brücke zur Überwindung des Fremden. Unser direktes Ziel ist es, den Bewohnern durch die lockere und ungezwungene Atmosphäre der Veranstaltung, einen Anstoß für eine sensible und offene gute Nachbarschaft zu geben. 
 

 

Antragstext: Am Büro des Mehrgenerationenhauses "Buntes Haus" gibt es ein großes Fenster mit den Maßen ca. 3mx4m. Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen wollen wir innerhalb des Förderzeitraums eine positive und weltoffene Botschaft als Fensterbild nach Außen entwickeln und umsetzen, welches dauerhaft angebracht ist und von allen Passant:innen in der viel belaufenen Hellersdorfer Promenade gesehen wird.
Dazu führen wir 4 vorbereitende Nachmittage im Bunten Haus und auf der Fläche vor dem Haus durch, in denen wir mit den Kindern und Jugendlichen über Toleranz, Weltoffenheit und gegenseitigen Respekt sowie Frieden sprechen. Dazu nutzen wir Musik, Bücher, Atlanten, Internet und andere Medien. Daraus entsteht dann eine gemeinsame und im demokratischen Abstimmungsprozess ausgewählte Skizze für ein riesiges Fensterbild als Botschaft nach Außen.
Danach malen die Kinder und Jugendlichen die Elemente der Skizze in der Fenstergröße gemeinsam auf den Hintergrund/Untergrund.  Wenn das Fensterbild fertig ist, "weihen" wir es gemeinsam mit den kleinen und größeren Künstler:innen (beteiligte Kinder und Jugendliche) ein.
Mit Stolz können die Kinder und Jugendlichen ihr Werk und ihre Botschaft dann auch jedem Familienmitglied und jedem Bekannten oder Freund jederzeit zeigen und dessen Botschaft erklären und weitertragen.

Antragstext: Rechte Parolen und diskriminierende Situationen begegnen uns alltäglich. Sei es zu Hause im Privatem auf der Arbeit oder im Ehrenamt.  Ein rechtes Weltbild ist kein Randphänomen, sondern weit verbreitet in unserer Gesellschaft. Dieser Umstand macht die alltägliche Auseinandersetzung damit nicht leicht.

Aus politischem Desinteresse, rechtspopulistischer Agitation, fehlenden Informationen und vorhandenen Ressentiments entsteht Diskriminierung mit konkreten Folgen für Betroffene. Es gilt zu widersprechen und mutig für Menschenrechte einzutreten.

Eine rassistische Bemerkung, ein Plakat, das eine halbnackte Frau zeigt, ein Witz über Schwule, der Besuch einer rechten Veranstaltung... Was sind menschenverachtende Einstellungen? Ab wann bin ich gefordert, zu reagieren? Und wie kann ich aktiv werden?

Ziel des Workshops soll es sein Antworten auf diese Fragen zu finden, um so schlagfertig gegen rechts intervenieren zu können. 
 

Antragstext: Der Film "DER ZWEITE ANSCHLAG - Rassistische Gewalt in Deutschland. Eine Anklage von Betroffenen" von der Regisseurin Mala Reinhardt dokumentiert die bisher kaum beachtete Perspektive der Betroffenen dieser Gewalt und stellt sie in den Mittelpunkt. In tiefgehenden Interviews entwickelt der Film ein präzises Bild der teils traumatischen Erlebnisse, welche die Protagonist*innen des Films durchlebt haben. Osman Tasköprü erzählt von dem Mord an seinem Bruder Süleyman, den der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) 2001 in Hamburg beging. Ibrahim Arslan schildert seine Erinnerungen an den rassistischen Brandanschlag von Mölln 1992, den er selbst nur knapp überlebte und Mai Phuong Kollath wohnte selbst in Rostock-Lichtenhagen, als dort unter dem Beifall hunderter Schaulustiger das Sonnenblumenhaus von Neonazis in Brand gesteckt wurde. DER ZWEITE ANSCHLAG führt diese Geschichten in einer vielschichtigen Erzählweise zusammen und eröffnet einen detaillierten Einblick in den Kampf migrantischer Communities gegen Rassismus in Deutschland. Daran möchten wir mit einer Filmvorführung am 4.11.2020 (voraus.) im La Casa anknüpfen.
Ziel: Wir möchten anlässlich des 9. Jahrestages der Selbstenttarnung des NSU mit der Regisseurin und Akteur_innen der demokratischen Zivilgesellschaft sprechen über Potenziale einer emanzipatorisch und antifaschistisch-antirassistisch orientierten politischen Bildungsarbeit "von unten" in Zeiten nach dem NSU, nach Halle und Hanau - in Hellersdorf und woanders.

Sachbericht:

In diesem dreitägigen Workshop vom 09.07.2020 bis 11.07.2020 erschaffen Kinder und Jugendliche ihr eigenes Modell für die Gestaltung der Grünfläche „Place Internationale“. Die Modelle richten sich nicht nach Umsetz- und Machbarkeit, sondern nach Kreativität und Fantasie. Die Generation Hellersdorf zwischen 0 und 23 Jahren hat hier die Möglichkeit, die Zukunft der Grünfläche mit Holz, Pappe, Kleber, Farbe und Schere zu modellieren. Bedarfe, Träume, Wünsche und Ansprüche für das Quartier werden behandelt und als Zutat in das Model gegeben.

Am 11. Juli gibt es im Anschluss an den Workshop um 17 Uhr eine Präsentation der entstandenen City. Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages besucht zur Abschlusspräsentation die entstandene Stadt.

Workshopleitung: Caroline Wächter, Bühnenbildnerin und Straßenkünstlerin Marie Kirchner, Holzkünstlerin und Kunstpädagogin

Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro

Der Workshop findet in Kooperation mit der Station urbaner Kulturen/nGbK Hellersdorf im Rahmen des Kunstprojekts „KREISE ZIEHEN. Großsiedlung und die Produktion von Bildern ihrer selbst“ statt.

Die Kinder und Jugendliche haben ihre Bauprojekte selbstständig beschlossen und geplant. Dabei haben sich während des Workshops wichtige Bedarfe abgezeichnet sowie folgende Ideen für die Nutzung der Grünfläche entwickelt:

  • ein Schwimmbad
  • ein Grillplatz der Grünfläche, möglichst Natur belassen
  • Trampolin (als Spielplatzelement) wurde mehrfach gewünscht, konnte jedoch aus Zeitgründen leider nicht gebaut werden

Wenn Bebauung, dann sollten die Gebäude folgendes aufweisen

  • Dachnutzung wie Gärten, Dachterrasse oder Sportplatz, auch Möglichkeiten der Energie und Wassergewinnung oder der Luftsäuberung mit Moos oder Algen
  • Es gibt ein großes Bedürfnis nach Schutzräumen: sowohl ein MädchenHaus als auch ein „Ausländer“Haus ist als Ergebnis entstanden
  • Häuser sind bunt und unterschiedlich gestaltet, etwas Besonderes, in dem Mensch wohnt (es wurde sogar ein Schloss und eine Burg gebaut)
  • Pflanzen und Natur ist ein wichtiges Moment des Wohlbefindens in der jungen Bauweise
  • Kaufladen und Eisdiele sind attraktiv gestaltet, weil diese Orte von den Kindern und Jugendlichen als wichtige Treffpunkte verstanden werden
  • Bau eines vielfältig gestalteten Museums – hier lässt sich der Bedarf nach MEHR Kultur für junge Menschen in Hellersdorf ablesen

Stadtplanerisch wichtig ist:

  • Viel Platz zwischen den Gebäuden für Garten, Pflanzen, Begrünung
  • Keine Straßen, nur Wege für Fußgänger und Radfahrer
  • Ein Versammlungsort/platz im Freien / neue Formen der Nutzung öffentlicher Räume